Kantorin von 1964 - 1988
Irmela Hahn, geb. 1925 in Hildesheim, studierte zunächst privat Orgel bei Prof. Sagerer und Klavier bei Prof. Dorfmüller in München. Von 1948 bis 1951 setzte sie ihre musikalische Ausbildung an der Musikhochschule in München fort und arbeitete anschließend als Kantorin in Würzburg und Hannover-Herrenhausen. Irmela Hahn gehörte zu den ersten Frauen in Deutschland, die als studierte Kirchenmusikerinnen hauptamtlich in diesem Beruf tätig waren.
Die 1964 neu gebaute Schmid-Orgel in der Dreifaltigkeitskirche führte sie am 1. April 1965 als Kantorin und Kirchenmusikerin nach Kaufbeuren, wo sie bis zum Eintritt in den Ruhestand 1989 die Gemeinde musikalisch prägte: Neben dem Orgelspiel, das sie als ihren Schwerpunkt bezeichnete, baute sie die Kantorei aus und führte sie zur Aufführung großer Werke wie dem Messias, dem Weihnachtsoratorium und den Bach'schen Passionen, Haydns Schöpfung und dem Brahms-Requiem. Daneben gründete die einen Kinderchor und einen Jugendchor. Mit ihren Chören pflegte sie intensiv das reiche Erbe der protestantischen Kirchenmusik, wie etwa die mehrchörigen Chorwerke von Heinrich Schütz, Samuel Scheidt, J.H. Schein u.a. sowie die vielfältigen barocken Kantaten. Am Klavier trat sie regelmäßig als Liedbegleiterin und Kammermusikpartnerin auf.
Für ihr Wirken verlieh der Landeskirchenrat der bayerischen Landeskirche ihr 1985 den Titel Kirchenmusikdirektorin und 1986 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren.