70 Kinder durften gemeinsam eine Stadt bauen: Nach 2019 gastierte die Bausteinestadt der Evangelischen Jugend Allgäu zum zweiten Mal für Kinder in der Wertachstadt. Eineinhalb Tage miteinander große und kleine Gebäude entstehen lassen, miteinander singen und über biblische Geschichten rund um das Thema Gemeinschaft nachdenken. „Das war das Schönste, was ich je gemacht habe!“, schwärmte Julius, 8 Jahre. Um das Gebaute auch wirklich geheim zu halten, sprach Jakob, 9 Jahre, daheim nur noch von „dem Objekt“, das er gebaut hat – sehr zur Begeisterung der ganzen Familie. Umso gespannter warteten Kinder und Eltern, teilweise auch Großeltern. Am Sonntagvormittag war es dann so weit: Mit einem Gottesdienst wurde die Stadt feierlich eröffnet. In seiner Predigt betonte Pfarrer Martin Kugler die Bedeutung von Jesu Botschaft für gelingende Gemeinschaft: gegenseitige Hilfe und Unterstützung, aufeinander zugehen und einander verzeihen können, sowie die Fähigkeit auch einmal eigene Fehler einzusehen und eigene Bedürfnisse zurückzustecken. Wo das gelingt, dort wird Gottes Reich auf Erden sichtbar, so Kugler.
Um halb elf war es dann schließlich so weit:
„Wir bauen eine Stadt, mit 100.000 Steinen, doch wir bauen sie nicht alleine!“ sangen die Kinder aus voller Kehle den Refrain zu einem Lied mit, das Kirchenvorsteher Christoph Leipold am Abend vorher noch eigens gedichtet hatte, und dann ging es los: Voller Begeisterung bestaunten die Besucher die Gebäude und Szenen, die sich ihnen auf der ca. 15 Quadratmeter großen Platte boten. Ein Kürbishaus, ein Banküberfall, ein Seenotretter-Schiff im Hafen, Kanuten auf einem kleinen Flüsschen, Papageien im Zoo, ein Wasser spritzender Elefant: es gab viel zu entdecken. Nicht zu übersehen war der riesige, bunte Eiffelturm, den ein paar Jungs am Samstagnachmittag gebaut hatten.
"Die Bausteinetage waren definitiv ein Highlight für die Kinder“, ist sich Pfarrerin Barbara Röhm sicher.
Pfarrer Kugler war froh, dass die Aktion dieses Mal in der neuen Aula des Jakob-Brucker-Gymnasiums stattfinden konnte: „Die Räumlichkeiten haben hervorragend gepasst. Wenn 70 Kinder plus Betreuer mit den kleinen Klemmbausteinen kruschteln, dann ist das normalerweise richtig laut. Hier im JBG hatten wir nicht nur richtig viel Platz, sondern sind auch in den Genuss der Schalldämmakustik gekommen. Danke an Schulleitung und Stadt, dass wir hier sein durften.“
Nach einer Stunde Bestaunen wurde die Stadt jedoch schon wieder abgebaut. Ihre nächsten Einsätze hat sie in den Evangelischen Kirchengemeinden in Blaichach und Martkoberdorf.
Doch sie kommt nächstes Jahr wieder nach Kaufbeuren, versprach Kugler. Möglicherweise auch nach Neugablonz, Pfarrerin Butz schmiedet schon Pläne.
Michaela Kugler